»Der Weg der Astro-Fotografie ist ein sehr steiniger. Sei sicher, Du wirst über jeden Stein stolpern, der auf diesem Weg liegt. Nur, wenn Du es schaffst, jedes Mal wieder aufzustehen, wirst Du ans Ziel kommen.«
Ich bin noch auf dem Weg und ich weiß längst, wie wahr dieser Satz ist und ich mache trotzdem weiter.
HINWEISE
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
Dieser Artikel beschreibt meinen Weg zur Astro-Fotografie und wird kontinuierlich erweitert.
Letzte Änderungen am 3. November 2024
Foto-Kalender
Die Ergebnisse meiner Astrofotografie habe ich in einer Kalender-Sonderedition als Monatsplaner mit beschreibbarem Kalendarium, als Monatskalender und als Posterkalender ohne Kalendarium zusammengestellt.
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Auf meiner Rundreise durch Island im Oktober 2017 habe ich zum ersten Mal Nordlichter gesehen und fotografiert.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G / AF-Fisheye NIKKOR 10.5mm 1:2.8
mit 24 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0, 4 Sekunden
mit 10.5 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0, 4 und 5 Sekunden
Diese beiden Bilder sind Fotomontagen, bei denen ich die Landschaft im Westen mit den Nordlichtern im Norden kombiniert habe.
Während der Skuatour 2019 hatten wir Nordlichter über den Färöer Inseln. Ich habe sie am 1. Februar 2019 vom fahrenden Schiff bei leichtem Wellengang frei Hand aufgenommen. Dieses Foto ist ein Nordlicht-Panorama, das aus 3 einzelnen Bildern zusammengesetzt ist. Der orange Schein sind die Lichter von Torshavn.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden
Das folgende Bild ist ein 180-Grad-Panorama aus 3 Bildern.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden
In der Nacht vom 26. Februar 2023 war von Buxtehude aus mit Blick nach Norden Polarlicht zu sehen. Man sieht das grünliche Leuchten am Horizont und etwas rötliches in der Bildmitte. Ich war an diesem Abend mit anderen Dingen beschäftigt und habe es leider viel zu spät gesehen. Am nächsten Tag gab es wieder Polarlichter, leider hatten wir eine geschlossene Wolkendecke.
Das erste Bild habe ich aus der Hand mit 15 Sekunden Belichtungszeit gemacht. Danach habe ich mein Stativ aufgebaut und weitere Fotos gemacht.
Nikon D750 + Samyang 14mm f/2.8
mit ISO 4000, f2.8, 15 Sekunden und 30 Sekunden
Und in der Nacht vom 15. auf den 16. März 2023 gab es die nächsten Nordlichter. Ich bin diesmal ins Feld am nördlichen Stadtrand von Buxtehude gefahren. Diese Aufnahme ist von 00:15 Uhr.
Nikon D750 + Samyang 14mm f/2.8
mit ISO 3200, f4.5, 15 Sekunden
Aus den insgesamt 79 Einzelbildern habe ich ein Video erstellt. Die Bilder wurden mit Lightroom bearbeitet und mit LRTimelapse zu einem Zeitraffervideo zusammengefügt. Der Aufnahmezeitraum ist der 16.03.2023 von 00:15 bis 00:41 Uhr. Ich war etwas zu spät unterwegs, da die Polarlichter sehr schnell nachließen. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt losgefahren bin und die Zeit in der Kälte verbracht habe. Mit bloßem Auge war nur wenig bis gar nichts zu sehen.
Und hier habe ich die 79 Einzelbilder mit Sequator zu einem Star-Trail zusammengesetzt und das Bild etwas mit Lightroom bearbeitet.
Hier kommen jetzt die Bilder von den Nordlichtern in der Nacht vom 23. auf den 24. April 2023. Wenn da nicht die Wolken gewesen wären, dann hätte es ein grandioses Schauspielt gegeben und es wäre die Nacht der Nächte geworden. So starke Nordlichter hatten wir schon lange nicht mehr.
Die folgenden vier Bilder sind gegen 22:00 Uhr entstanden. Nikon D750, Samyang 14mm F2.8, Single Shots, mit Lightroom bearbeitet und mit AI Denoise aus Lightroom entrauscht (das ganz neues Tool in Lightroom auf KI Basis) - das funktioniert sehr gut.
Die drei Screenshots sind aus der APP Polarlicht-Vorhersage Pro und zeigen Meßwerte zum Zeitpunkt der Fotos.
Am Abend des 25. November 2023 hatten wir wieder Nordlichter, die fotografisch sichtbar waren.
Wenn ich die Bilder aufnehme, dann stehe ich nicht mehr bei der Kamera, sondern steuere alles remote: Ich nutze eine Nikon D750 mit einem Samyang 14mm F2.8 und bei Nordlichtern keine Nachführung. Das Samyang ist eine manuelle Optik, die ich mit einem ZWO Motor-FokusSystem scharfstelle. Die Kamera ist per USB mit einem MiniPC verbunden und wird durch APT (Astro Photography Tool) gesteuert. Alles steht auf einem Stativ an einem Dachfenster mit Blick nach Norden. Der MiniPC ist per WLAN und über Google Remote Desktop mit meinem PC im Arbeitszimmer verbunden. Ich kann mir ab und zu auch einzelne RAWs herunter laden und sie mir vorab mit Lightroom ansehen.
Die Kamera-Technik
Diese Aufnahmen sind am nördlichen Rand der Hansestadt Buxtehude entstanden.
Die Bilder sind nur minimal mit Lightroom bearbeitet und mit LRTimelaps zum Zeitraffer zusammengesetzt worden.
Bild 1 ist eine Einzelaufnahme aus der ersten Phase um 19:25
Bild 2+3 sind zwei Einzelaufnahmen aus der zweiten Phase um um 20:15
Bild 4 ist eine Einzelaufnahme aus der dritten Phase um 20:38
Das Video ist ein Zeitraffervideo aus 334 Bildern zwischen 18:50 Uhr und 22:00 Uhr. Während der Polarlicter habe ich alle 15 Sekunden ein Foto aufgenommen, ansonsten entweder alle 30 oder alle 60 Sekunden.
Diese beiden Screenshots sind aus der APP Polarlicht-Vorhersage Pro.
Die Vorhersage gegen 17 Uhr UTC, die auf mögliche Polarlichter hindeutet:
Der Intensitätsverlauf der Polarlichter. Man sieht deutlich die drei Phasen (Uhrzeiten in UTC):
Ich habe erst in der zweiten Nacht von Montag auf Dienstag von 22:45 Uhr bis 01:26 Uhr Bilder gemacht. Eigentlich wollte ich die Perseiden fotografieren - und dann das hier: Nordlichter, stärker als erwartet.
Alle 483 Bilder sind in Buxtehude mit einer Nikon D750 und einem Samyang 14mm/F2.8 und 15 Sek, F4.5, ISO 2000 aufgenommen und zu einem Zeitraffervideo mit LRTimelapse zusammengesetzt worden. Vorher wurden die Bilder etwas mit Lightroom bearbeitet.
In der Mitte des Bildes sieht man ganz leicht die Milchstraße, viele Flugzeuge und einige Meteoriten der Perseiden.
Die folgenden Bilder sind um 23:11 Uhr, 23:13 Uhr, 23:23 Uhr und um 00:34 Uhr aufgenommen.
So, zwei andere Bearbeitungen gibt es noch aus 45 der über 483 Bilder der Nacht.
Das erste Bilde ist ein Stack, um die Milchstraße am nördlichen Himmel herauszuarbeiten. Da es die Randbereiche der Milchstraße sind, ist sie dort nicht so stark ausgeprägt wie das Zentrum der Milchstraße, was wir im Süden sehen. Man kann sie in dem Bild erkennen.
Das zweite Bild ist als Star-Trail gestakt worden.
Es war eine Nacht der Nächte. Ich habe die Polarlichter über Norddeutschland / Buxtehude zwischen 19:39 Uhr und 01:48 Uhr fotografisch festgehalten. Es begann ganz unspektakulär mit etwas grün und rot am Himmel und endete in visuell sichtbaren Polarlichtern.
Hier kommen jetzt die 5 Zeitraffer-Videos, von den ersten zarten Polarlichtern bis zum grandiosen Höhepunkt (das 5. Video), den ich mit bloßem Auge und in Farbe sehen konnte.
Alle Videos und die Einzelbilder sind in chronologischer Reihenfolge und wurden nur minimal mit Lightroom bearbeitet und dann mit LRTimelapse zu Zeitraffer-Videos verarbeitet.
Diese folgenden Screenshots sind aus der APP Polarlicht-Vorhersage Pro und sind am Ende meine Aufnahmesession gemacht worden. Es ging in der Nacht mit den Polarlichtern noch weiter, aber ich war einfach zu müde und musste ins Bett. Es war in jedem Fall ein Erlebnis, den Himmel in Rot und Grün leuchten zu sehen.
Das folgende Diagramm gibt eine Übersicht über die Solar Wind Speed
Eine Übersetzung des englischen Textes auf der Homepage erklärt das Diagramm recht gut:
«Das obige Diagramm zeigt die Sonnenwindgeschwindigkeit und die Stärke des interplanetaren Magnetfelds (IMF) in Nord-Süd-Richtung. Höhere Sonnenwindgeschwindigkeiten und ein stark nach Süden gerichtetes (negatives) IMF werden mit geomagnetischen Stürmen auf der Erde in Verbindung gebracht.»
Nordlichter an der Ems-Mündung zwischen dem Campener Leuchtturm und dem Pilsumer Leuchtturm am Tag nach der großen Show. Am 10. Mai 2024 hatten wir nur Wolken und am 11. Mai 2024 war es dann klar und ich habe zwischen 22:50 und 23:40 fotografiert.
Die Fackeln hat man mit bloßem Auge als weißlichen Schimmer wahr genommen.
Die Bilder sind mit einer Nikon D780 und einem Samyang 14mm F2.8 aufgenommen worden und dann nur minimal mit Lightroom bearbeitet, um die Zartheit der Nordlichter nicht kaputtzumachen.
In diesem Foto habe ich versucht, aus einem Stack von 37 Bildern der Nacht die Milchstraße herauszuarbeiten. Sie zieht sich als waagerechtes Band mitten durch das Foto. Es ist nicht der hellste Teil der Milchstraße, es war nicht wirklich dunkel und die Nordlichter irritieren den Stacking-Algorithmus. Aber man erahnt die Milchstraße und man sieht auch noch etwas vom violetten Schein der Nordlichter.
Links in der Mitte sieht man einen hellen Stern, das ist Capella vom Sternbild Fuhrmann und rechts ist der helle Stern die Vega vom Sternbild Leier. Mitte rechts im Bild innerhalb der Milchstraße ist Deneb vom Sternbild Schwan zu erkennen.
Ein Video vom Sonnenfleck AR3664, der uns die Polarlichter am 10., 11. und 12. Mai 2024 beschert hat. Er wandert vom linken zum rechten Rand südlich des Sonnenäquators und entwickelt sich sehr dynamisch. Das Video ist aus den HMI-Daten des SDO Satelliten der NASA erstellt.
Eine Übersicht über die Polarlichtwahrscheinlichkeit im Zeitraum vom 5. bis zum 19. Mai 2024
Die Polarlichtwahrscheinlichkeit in den Nächten vom 10., 11. und 12. Mai 2024
SOHO, das Solar & Heliospheric Observatory, ist ein Projekt der internationalen Zusammenarbeit zwischen der ESA und der NASA, um die Sonne von ihrem tiefen Kern bis zur äußeren Korona und dem Sonnenwind zu untersuchen.
Die folgenden Aufnahmen sind mit dem LASCO (Large Angle and Spectrometric Coronagraph) gemacht und zeigen den Zeitraum vom 20. bis 28.02.2023. Die Nordlichter über Norddeutschland waren am 26. und 27.02.2023 zu sehen. Aus den verfügbaren Bildern im SOHO-Archiv habe ich zwei Videos erstellt.
Die Plasmawolke bewegt sich mit Geschwindigkeiten von etwa 1000 Kilometern pro Sekunde durchs All und benötigt etwa ein bis zwei Tage, bevor sie die Erde erreicht.
Die Sonne sendet nicht nur bei Sonnenstürmen geladene Teilchen aus. Der stetige Strom von Strahlung und Teilchen heißt Sonnenwind und dieser braucht zwei bis zwanzig Tage von der Sonne zur Erde.
Die Instrumente LASCO C2 und C3 sind zur Beobachtung von koronalen Massenauswürfen (CME) geeignet.
Die LASCO-C2-Bilder zeigen die innere Sonnenkorona in einer Entfernung von bis zu 8,4 Millionen Kilometern von der Sonne.
Die LASCO-C3-Bilder haben ein größeres Sichtfeld. Sie umfassen 32 Durchmesser der Sonne. Zum Vergleich: Der Durchmesser der Bilder beträgt 45 Millionen Kilometer in Sonnenentfernung oder die Hälfte des Durchmessers der Merkurbahn. Viele helle Sterne sind hinter der Sonne zu sehen.
Die Tanzbewegungen der Aurora sind schnell. Deshalb sollte einem bewusst sein, dass, wenn man diese Tanzbewegung einfrieren möchte, eine kürzere Verschlusszeit als 10 Sekunden gewählt werden sollte. Wählt man eine Verschlusszeit länger als 10 Sekunden, sollte man im Hinterkopf haben, dass sich die Bewegungen überlagern und nicht mehr einzeln aufgeschlüsselt werden können – dafür leuchtet die Aurora stärker und wirkt weicher.
Zum Fotografieren eignet sich ein Weitwinkel-Objektiv mit Brennweiten zwischen 12 und 16 mm.
Grundsätzlich sollte die Kamera im manuellen Modus betrieben werden, d. h. Fokus, Weißabgleich, Belichtung, Blende und ISO-Werte manuell einstellen und die Rauschreduzierung bei hohen ISO-Werten deaktivieren. Ein Stativ ist zwingend notwendig und der Bildstabilisator muss deaktiviert werden.
Anbei ein paar Einstellungen an der Kamera in Abhängigkeit vom Aurora Level - entsprechend der wirklichen Situation ggf. anpassen.
Aurora Level 2
ISO 6400 - 3200
Blende 4 - 2,8
Belichtung 30 - 15 Sekunden
Aurora Level 3
ISO 4000 - 5000
Blende 2,8 - 4
Belichtung 8 - 10 Sekunden
Aurora Level 4
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 8 Sekunden
Aurora Level 5
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 10 Sekunden
«Leuchtende Nachtwolken (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) sind Ansammlungen von Eiskristallen oberhalb der Mesosphäre in der Mesopause. Dort wird das absolute Temperaturminimum der Erdatmosphäre erreicht. Sie erscheinen in einer Höhe von 81 bis 85 km – im Gegensatz zu den Wolkenformen der Troposphäre, die maximal eine Höhe von 13 km erreichen. Diese sind nicht mit den polaren Stratosphärenwolken zu verwechseln.
Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli nach dem Sonnenuntergang (22–23 Uhr MESZ) oder morgens in der ersten Dämmerung (3–4 Uhr MESZ) zu sehen. Leuchtende Nachtwolken tauchen meist im Nordwesten bis Nordosten als leuchtende faserige Wolken auf.
Aufgrund ihrer großen Höhe können die Leuchtenden Nachtwolken auch nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang von der schräg unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt und damit zum "Leuchten" gebracht werden. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne zwischen 6° und 16° unter dem Horizont steht. Das Licht der Sonne wird dann von den Leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert, während der Himmel sonst bereits fast schon oder noch dunkel ist. Ihre Färbung hängt vom Sonnenstand ab und kann von gelb bis silbrig-perlmuttartig reichen.»
(Quelle: Wikipedia)
Die folgenden Aufnahmen der Leuchtenden Nachtwolken sind am 11. Juli 2020 zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr entstanden, als ich im Ostmoor bei Buxtehude unterwegs war, um den Kometen C-2020 F3 (Neowise) zu fotografieren.
Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm mit ISO 1000, f4.0, 4 Sekunden
Nikon D750 + AF-S VR NIKKOR 24-120 mm 1:4 bei 65 mm mit ISO 1000, f5.6, 6 Sekunden
Diese beiden Bilder der Leuchtenden Nachtwolken sind in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni 2024 gegen Mitternacht von meinem Balkon aus entstanden.
Nikon D780 + AF-S VR NIKKOR 24-120 mm 1:4 bei 44 mm / 70 mm
mit ISO 500 / ISO 2000, f8, 6 Sekunden / 1,6 Sekunden
Durch die unterschiedliche Höhe der der Wolken und durch den Stand der Sonne wirft der Kondensstreifen einen Schatten auf die höhere Wolkenschicht.
Nikon D780 + AF-S VR NIKKOR 24-120 mm 1:4
bei 65 mm mit ISO 200, f9.0, 1/1250 Sekunden
Krepuskularstrahlen sind im Grunde genommen nichts anderes, als das durchdringende Sonnenlicht zwischen Wolken auf feinste Wassertröpfchen oder Staubpartikel. Sind viele kleine Wolken am Himmel entstehen jede Menge feiner Sonnenstrahlen. Bei einer großen Wolkenlücke entsteht demnach ein breiterer Sonnenstrahl.
Diese Aufnahmen sind auf Kuba (Bild 1 + 2), auf dem Nordatlantik (Bild 3) und bei mir in Buxtehude (Bild 4, 5 + 6) entstanden.
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